Pressemitteilung
23.06.2021
Unfallfrei in die Sommerferien – BVS mahnt zur Vorsicht bei gemieteten Wohnmobilen
- Es gibt einiges zu beachten: Technik, Versicherung, Gesamtgewicht, Fahrzeugmaße
Berlin, 23.06.2021. Wer sich für den Urlaub ein Wohnmobil mieten will, sollte sich mit den Aspekten Sicherheit, Haftung, Technik und Beladung befassen. Der Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger e.V. – BVS warnt vor Leichtfertigkeit und gibt Tipps zur Reisevorbereitung.
Wer sich ein gebrauchtes Wohnmobil ausleiht, sollte vor der Abreise einen Technik-Check machen. Kaum etwas ist im Campingurlaub gefährlicher und ärgerlicher als ein technischer Defekt in abgelegenen Regionen. Wohnmobile können durch KFZ-Sachverständige oder Prüforganisationen durchgecheckt werden. Auch die Nebenkosten und wer die Kosten von Verschleißteilen trägt, sind häufiger Anlass für Streitigkeiten zwischen Vermieter und Nutzer des Wohnmobils. Kleinere, aber dennoch klärungsbedürftige Angelegenheiten betreffen beispielsweise den Zustand des Wagens bei Rückgabe oder Kilometerbeschränkungen.
Ein weiterer Aspekt ist der Versicherungsschutz . Das Miet-Fahrzeug muss als „Selbstfahrervermietfahrzeug“ versichert sein. Ansonsten droht im Schadensfall ein großes finanzielles Fiasko für den Wohnmobil-Mieter. Es bietet sich an, im schriftlichen Mietvertrag zu klären, wie der Caravan versichert ist und wer im Schadensfall die Haftung übernimmt, inklusive der Selbstbeteiligung.
Reiseplanung: Fahrzeuggewicht und -höhe beachten
Ein wichtiger Punkt der Reiseplanung ist die Zuladung mit Gepäck. Viele kompakte Reisemobile zielen auf Inhaber des Führerscheins Klasse B ab, sie dürfen Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht steuern. Gleichzeitig legen Urlauber Wert auf Komfort und Design, weshalb viele Wohnmobile bereits ab Werk mit ihrer aufwändigen Innenausstattung relativ schwer sind. Die 3,5 Tonnen Gesamtgewicht sind durch Reisegepäck schnell erreicht. Bei Überladung drohen Bußgelder, im Ausland gelten teils strenge Regeln zur Fahrzeugüberladung. Außerdem kann im Falle eines Unfalls der Versicherungsschutz in Gefahr sein, wenn das Fahrzeug überladen wurde. Auch sollte das Gepäck möglichst gleichmäßig im Fahrzeug verteilt sein. Der BVS empfiehlt, das beladene Wohnmobil vor Abreise zu wiegen, eine Onlinerecherche führt zur nächsten öffentlichen Waage.
Ebenfalls zu beachten ist die Fahrzeughöhe inklusive Gepäck auf dem Dach. Der KFZ- Sachverständige Sebastian Staisch sagt: „Notieren Sie sich die Maße des beladenen Wohnmobils – Breite, Höhe, Länge – vor Fahrtantritt, so dass Sie bei Unterführungen, Brücken, Tunneln oder Fähren die Durchfahrtmöglichkeiten abschätzen können.“
Nicht zuletzt gilt es, das Fahrzeug sicher im Verkehr zu bewegen. Wer zum ersten Mal vom PKW auf ein Wohnmobil umsteigt, kann durch Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining den Umgang mit dem Gefährt üben. Insbesondere das Bremsen und der Spurwechsel unterscheiden sich und können bei Fehleinschätzung durch den Fahrer in Unfällen enden.